Heute möchte ich eine kleine Serie für euch beginnen:
Hilfe zur Selbsthilfe: „RESILIENZ AUFBAUEN“, in 6 Teilen.
Diese Bausteine zur Resilienzförderung wurden mir in einer Selbsthilfegruppe, die ich regelmäßig besuche, bekannt. Ich erlebe diese als lebensnah und praxisrelevant. Mir hat die Bearbeitung dieser Punkte viel gegeben und sie hat meine Aufmerksamkeit wieder auf einen positiven, wohlwollenden Umgang mit mir selbst gelenkt. Deshalb möchte ich euch daran teilhaben lassen und werde euch die einzelnen Unterpunkte nach und nach vorstellen und mit euch meine eigenen Gedanken dazu teilen.
Kommen wir zum ersten Abschnitt:
Wahrnehmung der Umwelt: Realismus fördern
Es ist, wie es ist!
Zu den einzelnen Unterpunkten folgen meine persönlichen Gedanken:
„Die eigene Achtsamkeit und Wahrnehmungsfähigkeit ausbauen; mit allen Sinnen leben“
Die Achtsamkeit ist mir sehr wichtig. Ich versuche sie in den Alltag einzubinden, wobei ich mir noch mehr Konzentration auf das achtsam Sein wünschen würde. Die Achtsamkeit beginnt schon dort, wo ich mir dessen gewahr werde, dass ich unachtsam war, sie beginnt da, wo ich bemerke, dass ich bewerte. Und sie hilft mir auch, mich über kleine Erfolge zu freuen. Meine Sinne machen mir die Achtsamkeit zugänglich.
„Risiken und Warnzeichen erkennen, ohne in Panik zu verfallen; unter Stress verändert sich die Wahrnehmungsfähigkeit: für Erholung sorgen!“
Nicht in Panik zu verfallen, wenn erste Warnzeichen für eine schwierige Phase zutage treten, finde ich gar nicht so leicht. Aber trotz allem ist mir die Wahrnehmung von Warnzeichen ein zuverlässiges Barometer, wann eine Pause und Erholung angemessen oder notwendig ist.
„Sich selbst realistisch reflektieren; eigene Möglichkeiten und Grenzen erkennen und akzeptieren“
Die Reflexion gibt mir selbst sehr viel. Ich reflektiere mich gerne und häufig und ich wachse dabei an mir selbst. Die Reflexion bringt mich mir selbst näher und ermutigt mich, mich weiterzuentwickeln.
„Kräfteverhältnisse realistisch einschätzen; die eigene Stärke nutzen, aber nicht für Kämpfe, die man nicht gewinnen kann“
Die eigene Stärke nutzen, aber nicht für Kämpfe, die man nicht gewinnen kann – wie ich finde ein ganz beeindruckender, hervorragender Satz. Es ist ein Lernprozess, die eigenen Kräfte richtig einschätzen zu lernen und dies ist eine Notwendigkeit um stabil werden zu können. Die Balance zu halten, zwischen Belastung und Erholung, ist sehr wichtig für unser seelisches Gleichgewicht.
Nochmals in der Zusammenfassung:
Wahrnehmung der Umwelt: Realismus fördern
Es ist, wie es ist!
- Die eigene Achtsamkeit und Wahrnehmungsfähigkeit ausbauen; mit allen Sinnen leben
- Risiken und Warnzeichen erkennen, ohne in Panik zu verfallen; unter Stress verändert sich die Wahrnehmungsfähigkeit: für Erholung sorgen!
- Sich selbst realistisch reflektieren; eigene Möglichkeiten und Grenzen erkennen und akzeptieren
- Kräfteverhältnisse realistisch einschätzen; die eigene Stärke nutzen, aber nicht für Kämpfe, die man nicht gewinnen kann
Es handelt sich dabei um ein Konzept von Dr. Martina Rummel
Quelle: Rummel, M.: Resilienz aufbauen – Sich selbst und andere für schwierige Zeiten wappnen,
In: „Konturen“ 6, 2010