Wie viel Zeit gibst du deinem Irgendwann?

Nach etlichen schlimmen, furchtbaren Tagen, in der Dissoziation, kann ich wieder denken! Es war schrecklich. Kaum zu ertragen, aber ich habe das alles nur neblig und grau erlebt. Ich bin froh, diese Dissoziative Fugue überstanden zu haben. Das waren schreckliche Tage.

Das wichtigste ist es jetzt, dass ich meine Erkrankung sehe und annehme. Mich nicht bestrafe. Mir keine Schuld an meiner Erkrankung geben. Das wird besser werden, ich habe viele Helfer.

Ich stand wohl irgendwann draußen in der knallen Sonne. Hatte nichts gegessen und kippte immer wieder fast vorneüber. Ich wartete auf meine Mum (die davon nichts wusste).  Ein aufmerksamer Nachbar kam irgendwann und fragte ob er helfen könne. Ich stand dort stundenlang. Ich verneinte dankend. Er sagte er müsse sonst den RTW holen. Ich war weiterhin überzeugt, dass ich abgeholt würde. Der junge Mann stellte mich in den Schatten und brachte mir dann sogar noch ein Wasser. Er bestand darauf, dass ich bei meinen Eltern anrief. Meine Eltern wussten davon nichts, dass ich auf sie wartete. Ich hatte tatsächlich einen psychotischen Anfall oder eine dissoziative Fugue. In jedem Fall einen Anfall, der mich noch tagelang quälen würde. Aber das wusste ich in diesem Moment noch nicht. Meine Mutter lotste mich am Telefon zurück ins Haus und holte mich dann von dort ab. Mehrere Nächte war ich dann bei meinen Eltern. Erst heute geht es mir soweit besser, dass ich in die WG zurück gehen werde.

Am Montag hatte ich noch Betreuung bei Frau G. aber ich erinnere nur, dass sie mit meiner Psychiaterin ein Medikament telefonisch erhöhen ließ.

Die letzten Tag waren ein furchtbarer Alptraum. Einen solch massiven, dissoziativen vielleicht psychotischen Anfall hatte ich noch nie. Ich brach immer wieder zusammen.

Lag es an dem Buch das ich lese und war es einfach eine krasse Reaktion meines Körpers, der sich wehrt meine Anteile anzuschauen?

Ich hoffe, dass dieser dissoziative Zustand etwas einmaliges bleibt. Denn dass ich in dem Moment nicht wusste was ich tue ist echt schlimm für mich. Aber jetzt gilt es, erst einmal, mich wieder zu beruhigen. Mir selbst zu vertrauen und zuzulassen, dass ich dafür nichts kann (wie auch meine Therapeutin sagte: „Sie können das nicht willentlich steuern“). Sondern es zu meiner Erkrankung gehört und ich daran wachsen werde.

Ich bin nicht Schuld!

Mein Irgendwann ist jetzt.

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