Montag. Endlich Montag!

Heute kommt meine Lieblingsbetreuerin aus dem Urlaub zurück. Ich freue mich so sehr, dass könnt ihr euch kaum vorstellen.

Sie kommt zur richtigen Zeit wieder, denn meine Fassade bröckelt. Mein Turm fällt in sich zusammen. Ich bin schwach und schwächer geworden. Sie hat mir jeden Tag ein bisschen mehr gefehlt.

Gestern der ultimative Zusammensturz: die Essstörung hat alles gegeben was sie geben konnte. Ich habe gegessen – gekotzt. Wieder gegessen – gekotzt. Gegessen – gekotzt, bis es dann dazu kam, dass ich nicht mehr nur aß, sondern das große Fressen einsetzte. Mein Bauch war aufgebläht, mein Magen schmerzte. Und vor allem war mir so kotzübel, dass ich vorsichtig gehen musste um nicht sofort los zu speien; denn das Bad war besetzt. Und so aß ich weiter und weiter und machte drei Kreuze, als meine Mitbewohnerin dann das Bad verließ und ich meiner Kotzerei freien Lauf lassen konnte. Die Übelkeit habe ich zuvor durch Weiteressen kompensiert. Absurd.

Es ist eklig. Ich weiß das. Ich versuche es zu lassen. Ehrlich. Ich stecke viel Kraft dahinein. Vergeblich (scheint mir manchmal).

Fest steht, so dramatisch wie gestern verlief es schon lange nicht mehr. Und ich will auch sagen „fest steht, dazu kommt es nicht wieder“, leider kann ich das aber nicht versprechen.

Ich werde mich heute wiegen und liege aus diesem Grund schon lange wach. Aufregung. Abführen. Nichts trinken. Bangen und Hoffen. Was halt so dazu gehört.

Gestern vor dem Spiegel stehend dachte ich mir zum ersten Mal „mensch, Voni – jetzt sieht man, dass du abgenommen hast“ und dann war ich glücklich für einen kurzen Moment. Ich dachte mir sogar, „weniger muss es auf keinen Fall sein“. Dennoch die Panik ich könnte weiter zugenommen haben. Denn ich wünsche mir sehr, dass meine Lieblingsbetreuerin merkt, dass ich abgenommen habe. Denn dann könnte ich vielleicht wieder ins Zero-Kotz-Projekt einsteigen und üben wieder regelmäßig zu essen. Vor allem üben nicht zu Erbrechen und mir endlich ein Regelmaß fürs Essendürfen (auch was, wann und wieviel) kreieren. Eben das, was ich schon seit Wochen mit Frau Hoffnung zusammen versuche.

Ich erinnere mich an einen Buchtitel, der irgendwie zu meiner naiven Essstörung passt:

Alles wird gut mit 50 Kilo„. Von 50 kg bin ich noch weit entfernt. Aber stellvertretend auf mich angewendet trifft es das ganze Spektakel ganz gut.

3 Gedanken zu “Montag. Endlich Montag!

  1. Das Bild ist wunderschön.
    Das mit deiner Essstörung liest sich schon sehr ausgeprägt und es tut mir leid zu lesen, wie sehr du damit zu kämpfen hast. Es ist halt auch eine Art Sucht.
    Ich wünsche dir, dass es jetzt mit der Betreuerin wieder besser wird.

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  2. Ich hab „Gefällt mir“ angeklickt, aber natürlich gefällt es mir nicht, dass es dir im Moment schlecht geht. Wollte damit nur ausdrücken, dass ich deinen Beitrag gelesen habe und dir alles Gute wünsche, Kraft, gute Nerven und sowas. Grüßle, Anhora

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