Ein bisschen fühle ich mich einsam. Allein.
Meine Mitbewohnerin C. hat Besuch von ihrer Freundin und ihrem Mann. A. meine zweite Mitbewohnerin, sitzt dabei, ist integriert.
S., meine dritte Mitbewohnerin, hat ihren Freund hier.
Und ich habe? … wart‘ mal, ich habe nur mich!
Und so sitze ich dann weinend in meinem Zimmer. Bin froh alleine zu sein und irgendwie auch nicht. Mein Leben rinnt, wie die Regentropfen an der Scheibe, in mir hinab. Ich will nicht mehr und frage mich, warum ich trotzdem muss.
Ich habe Bedarf eingenommen, zwei Mal meine Ration Tavor, davor schon Pipamperon. Aber meine Einsamkeit kann einfach nichts auffangen.
Ich koche Kartoffeln und fühle mich dadurch gleich schon weniger alleine, weil die Idee von meiner Lieblingsbetreuerin gekommen ist und ich mich ihr dann näher fühle, als wenn ich alleine kochen würde. Vielleicht kocht sie gerade auch?
Ich koche nicht schlecht, aber ich koche nicht gerne für mich. Wenn ich meine Familie bekochen kann, dann macht mir das Spaß. Aber ich sehe den Sinn nicht dahinter, dass ich für mich selbst kochen sollte.
Das mache ich jetzt aber trotzdem. Ich koche mir Kartoffeln. Kartoffeln: nur für mich!
Manchmal frage ich mich, warum ich mich von manchen Männer so distanziert habe, Beziehungen beendet habe. Ich weiß genau warum, weil ich es einfach nicht anders gekonnt hätte. Ich will keinen Mann an meiner Seite. Ich will es wirklich nicht, und viel mehr kann ich es einfach nicht. Aber ich bin trotzdem neidisch auf jede meiner Mitbewohnerinnen. Sie haben jemandem, an dem sie sich anlehnen können.
Und ich habe…, wart‘ mal, ich habe niemanden!
Ich habe sehr liebenswerte Menschen um mich herum. In der Betreuung, in der medizinischen Versorgung… aber wenn es ums Ganze geht, darum, zu überleben und einfach einmal jemanden zu haben, der mich auffängt (auch abends oder an einem beschissenen Sonntag), dann stehe ich ganz alleine da und dann ist da niemand. Einfach niemand!
Gefällt mir:
Gefällt mir Wird geladen …