150 Gramm Sport

Heute Nacht habe ich mich 150 Gramm Sport gewidmet – Ritter Sport! Scheiße.

Ich will unbedingt abnehmen, aber wenn ich was Süßes da habe, dann esse ich es auch und heute Nacht bin ich bei der Schokolade eingeknickt. Ich überlege den Rest wegzuwerfen. Aber kann das die Lösung sein?

Mein Umzug ins neue Zimmer bekommt mir gut. Ich bin bislang noch alleine auf dem Zimmer und genieße das sehr, dass ich jetzt gerade einfach das Licht anmachen kann. Ich habe vor Alpträumen heute Nacht schon so geschwitzt, dass ich mich umziehen musste. Mein ganzes Bett ist klamm.

Gestern war nochmal ein Chirurg da um mein Bein anzusehen. Er sagte „hoi, das ist aber eine große Wunde. Leicht gerötet, aber das ist noch ok“. Echt nett, dass die sich so kümmern! Damit habe ich gar nicht gerechnet, denn das war schon der Zweite der sich mir da anschließend annahm.

Ich bin so happy, dass es hier im Klinikum nun doch W-lan gibt. Aber schade um all das Geld, das ich umsonst bezahlt habe für immer wieder neues Datenvolumen. Aber das brauche ich nun ja nicht mehr.

Heute ist Visite. Ich muss noch überlegen wie ich das am Wochenende haben will. Denn das muss dann heute geklärt, abgesegnet und eingetragen werden.

Was mache ich jetzt mit dem Rest Schokolade? Ich versuche die Finger davon zu lassen. Ist nur die Frage, ob ich so viel Disziplin aufbringe. Aber wenigstens ist es keine faule Schokolade, nein sie ist Sport: Ritter Sport. Ich bete, dass sie weniger am Bauch ansetzt als „normale“ Schokolade. (Hoffen darf man ja!)

Silvester in der Klinik

Silvester 2017 verbringe ich in der Klinik. Ich bin nicht traurig darüber, denn ich bin schon oft auch schlafend ins Neue Jahr gestartet. Ob ich dieses Mal schlafe oder wache weiß ich noch nicht. Aber ich weiß, dass meine Zimmernachbarin S. über Nacht weg ist und dass ich mich darüber ziemlich freue.

Heute ist sie im Tagesurlaub und war seit Mittag weg. Ich kam um 14 Uhr aus meinem 5-Stundenurlaub wieder. Nun war ich gerade noch kurz etwas für meine Mutter zum Geburtstag einkaufen und versuche nun zu entspannen.

Der Tag war ganz gut, abgesehen von kurzen Momenten, in denen ich glaubte nicht mehr aushalten zu können. Aber jeder dieser Momente ging auch irgendwie wieder vorbei. Irgendwie.

Mein Bein hat den Fußmarsch ganz gut verkraftet. Jetzt lege ich es trotzdem etwas hoch. Ich hoffe es heilt so komplikationslos wie das andere. Der Schwester habe ich gerade gesagt, dass ich heute keinen Schneidedruck habe. Aber man sollte das immer nicht zu laut sagen.

Eigentlich will ich noch einen Jahresrückblick 2017 schreiben. Vielleicht mache ich das noch. Mir bleibt ja noch einiges an Zeit bis zum Jahreswechsel. Immerhin mehr als ein ganzer Tag und eine ganze Nacht.

Jetzt atme ich erstmal und genieße die Ruhe ❤🍀

no more words needed

Ich sag trotzdem noch was dazu:

Ich habe mich geschnitten. Sehr tief. Es wurde genäht und gab 5 Stiche subcutan und dann noch 30 darüber. Es waren drei Schnitte, der eine besonders tief. Und das Bein schmerzt auch wirklich sehr. Ich habe einen Kompressionsverband, wegen den zwei Naht-Schichten. Gestern hatte ich dann keinen Ausgang mehr. Heute muss ich neu verhandeln.

Gleich heute Morgen um 6 Uhr habe ich meine Verhaltensanalyse geschrieben. Zu allem Übel habe ich heute Küchendienst. Eigentlich mit Dr. aber der ist geschickter Weise in der Beurlaubung. Muss ich es also alleine machen. Doof mit dem Fuß. Aber es ist jetzt so und ich bekomme das hin! So wie eben immer alles irgendwie geht.

Gerade kam die Schwesternschülerin. Ich habe ihr meine fertige VA gegeben und das mit den Schmerzen erwähnt. Letztes Mal sollte ich auch kühlen. Ich weiß nicht ob ich das dieses Mal auch darf. Wäre vermutlich gar nicht so schlecht. Ich frage meine Vertretungs-Ärztin nachher auf jeden Fall, ob sie mir ein stärkeres Schmerzmittel aufschreibt.

Trigger: Schneidedruck bei 98 von 100

Ich habe es quasi schon getan. Aber meine Betreuerin hat Recht, das gibt nur eine Sauerei und hilft dann doch nicht für lange. Also durchhalten.

Ich war eben bei der Pflege, aber die wollte sich auch nicht so richtig Zeit nehmen. An die Ärztin komme ich nicht ran. Das gelingt immer nur den anderen.

Ich würde mich wieder am Bein schneiden, vermute ich. Tiefer als letztes Mal. Dass ich so nach und nach auch Trinkdruck entwickle macht die Sache nicht einfacher. Soll ich losziehen und mir was kaufen? Nein. Definitiv nein!

Wenn ich jetzt aufstehe, dann sehe ich mich ins Bad gehen. Den letzten Rasierer auseinander bauen und dann geht es auch schon los. Davor ziehe ich nur meine schwarze Pluderhose an, die kann man dann zur Wundversorgung einfach hochschieben.

War das jetzt schon der Point of no Return?

Trigger: Schneiden und Verzweiflung

Wer gerade nichts von Selbstverletzung wissen und hören will, möge diesen Beitrag bitte auslassen. Ganz viele Grüße – von Fräulein Voni ❤

Gestern kam es zur Selbstverletzung und ich habe mir einen etwa 35 cm langen Schnitt am rechten Unterschenkel zugefügt. Gerade habe ich meine Verhaltensanalyse geschrieben und nehme diese nachher mit in die Therapie. Ich kann es noch wie damals, als ich dies in der DBT erlernte. Eigentlich traurig. Aber irgendwie auch gut, scheint es doch ein gutes Werkzeug zu sein. Ich weiß auch nicht.

Ich kühle mein Bein. Lagere es hoch. Es tut nicht schlimm weh. Aber es geht mir sehr sehr schlecht. Ich weiß gar nicht wohin mit mir. Habe suizidale Gedanken.

Meine Betreuerin ist zum Glück wieder da. In einer Stunde habe ich Therapie und in drei Stunden holt mich meine Betreuerin ab. Meine Therapeutin hat mich heute Morgen schon besucht und ich hatte im Anschluss ein stützendes Gespräch mit Pflegerin Frau R.-R. das tat sehr gut. Sie sagt ich solle und dürfe mir Zeit geben. Es tat so gut. Und ich durfte weinen. So sehr weinen.

Ich stehe ziemlich neben mir. Die schlaflose Nacht macht mir zu schaffen. Ich bin unruhig und wie ferngesteuert. Ich fühle nichts. Ich bin nur über so manches sehr verwundert. Und ich weine viel. Ich habe jetzt auch eine Tavor bekommen. Vielleicht kann ich ein bisschen ausruhen jetzt. Ich höre Musik. Atme ein. Halte die Luft an. Atme aus. Halte die Luft an… und atme dann wieder ein… atmen. So wichtig!

Mit dem Rollstuhl wurde ich hingebracht…

… und auch wieder abgeholt. Ich war beim Nähen.

Gestern Abend um 19 Uhr war ich dann wieder zurück auf Station und komme seitdem nicht mehr zur Ruhe. Ich habe ein Brainstorming gemacht, für die anstehende VA (Verhaltensanalyse), meinen Fuß hoch gelagert und eine Weile gekühlt.

„Warum konnte ich nicht davor kommen?“ Das wird die brennende Frage sein heute und ich weiß es nicht. Es war eine Kurzschlussreaktion.

Jetzt sitze ich im Aufenthaltsraum und trinke Tee. Die Lichterkette ist an und ich lege meinen Fuß hoch. Ich durfte mir den Tee extra machen, was ich total lieb finde. Außer mir ist keiner hier. Das ist schön! Und ich versuche zur Ruhe zu kommen.

Bürokratie, ich hasse dich!!! Und ein Gespräch.

Weil ich über 14 Tage in der Klinik bin, wird mir meine Betreuungszeit vom ambulant betreuten Wohnen gekürzt „hier sei ich ja engmaschig versorgt“. Das ist ein Alptraum für mich, weil aus 2 Stunden Betreuung nun nur noch eine 1/2 wird. Ich werde meine Lieblingsbetreuerin und meine zweite Betreuerin also je nur eine halbe Stunde in der Woche sehen, darf aber weiterhin e-Mails schreiben. Ich bin sehr traurig über diesen Zustand. Vorallem weil ich lieber eine ganze Stunde bei meiner Lieblingsbetreuerin gehabt hätte. Und bei der anderen gar nicht. Aber das geht nicht. Ich hasse mein Leben. Ich hasse es so abgrundtief! Ich fühle mich allein.

Frau Hoffnung war eben noch in einem kurzen dreier Gespräch mit meiner Psychologin Frau M. dabei. Es ging um meine Anteile, die weniger amnestisch sind, seit die Medis gekürzt sind und darum, dass ich am Samstag 11 mg Tavor genommen habe. Frau Psychologin bespricht die ganze Sache mit dem Team. Dass ich mich zu wenig gesehen fühle, dass ich mehr Bedarf brauche und sie wird natürlich das mit der Tavor-Überdosierung ansprechen. Ich hoffe ich kriege keinen Ärger. Ich weiß ja selbst, dass es nicht richtig war.

Nun liege ich müde im Bett. Sicherlich werden nachher meine Sachen noch durchsucht, aber ich habe nichts mehr zu verbergen.

Das Mittagessen habe ich ausfallen lassen. Ich will endlich dünn sein. Endlich schön schlank und dünn. Und ich werde das schaffen. Ich muss mich aber entsprechend anstrengen. Kämpfe, Fräulein Voni. Kämpfe.

Ich rechne jederzeit damit, dass hier Pfleger bei mir auftauchen um meinen Schrank auf den Kopf zu stellen. Die Haut an meinem Brustkorb brennt und nässt. Ich denke, dass ich mich ein bisschen hinlege, denn zu erkälten scheine ich mich auch.

Ansonsten kam bei der Visite heraus, dass die Stationstür geschlossen bleibt und ich beweisen muss, dass ich absprachefähig bin. Ich habe auch keinen Ausgang mehr. Nur mit der Pflege. Nicht mal mehr mit der Familie. Weil sie Angst haben ich könne davonlaufen und mir etwas antun. Dabei täte ich ihnen das nicht an. Ich traue mich gar nicht mehr sie um Besuch zu bitten, jetzt wo ich nicht raus darf. Auch mit meiner Beule und der nässenden Wunde. Das ist mir zu peinlich. Und ich bin einsam. So einsam und will nicht einsam sein.

Nachts in der Psychiatrie.

1.519 Schritte – Nachts auf dem Gang der Psychiatrie.

Aber dann konnte ich nicht mehr. Habe mich dann nochmal schlafen gelegt und als ich heute Morgen aufwachte war ich total verwundert, dass ich überhaupt hier bin.

Ich habe gut geschlafen. Will von nun an aber wieder weniger essen, weil ich hier nicht kotze bislang. Das ist, für meine Essstörung, echt ein Gewinn. Gleichzeitig ist es zum Kotzen.

Nun bin ich auf die Blutwerte (Ergebnisse) gespannt und freue mich, dass ich meine Ärztin sehe heute, sie hat versprochen vor ihrer Fortbildung vorbeizukommen .

Und Besuch bekomme auch. Von meiner Mama am Morgen und später sogar von meiner Betreuerin. 💟

ein fast normaler Tag

Heute hatte ich noch ein Telefonat mit meiner Betreuerin, das wirklich sehr gut war. Sie trägt mir nichts nach und wir sind rein miteinander. Das macht mich sehr glücklich!

Am Morgen war ich ausreiten, quer durch den Wald. Mein Voni hatte wirklich Spaß, er war ganz euphorisch und flink, ist durch den Wald gestiefelt wie ein König. Das war total schön und am Ende ist er noch flott unseren Wiesenweg hochgaloppiert.

Gerade habe ich mir nun ein Wärmepflaster auf den Rücken geklebt (das bislang noch nicht wirkt), weil mir bei jedem Atemholen der Rücken so schmerzt, aber wie sagte ich vorher zu meiner guten Freundin? „Es tut bei jedem Luftholen weh, aber das macht man ja zum Glück nicht so oft :D“ Wir haben uns zumindest amüsiert.

Und nun gehe ich ruhig in den Abend. Es ist alles soweit okay. Ich habe mich vorher übergeben, was, einmal am Tag, doch noch recht harmlos zu bewerten ist. Und insofern ist doch alles in Ordnung. Irgendwie!

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Wundkontrolle!

Wundkontrolle! alles okay. Und am 13.09. dann die Fäden Ex. Ich musste eine Weile warten, aber auch dieser Arzt war sehr liebevoll und nett und fragte „Fräulein Voni, wie geht es Ihnen?“ ich sagte, dass es ganz okay sei. Er sah sich die Wunde an und dann konnte ich auch schon wieder gehen. Mit neuem Termin für den 13.09. Heute gibt es bei uns im Haus noch Festlichkeiten. Den halben Morgen habe ich mit Fressen und Kotzen verbracht. Aber ich habe zumindest vor, das Festtagsessen nicht wieder in die Kanalisation zu schießen. Für dieses Vorhaben lobe ich mich! Mal sehen ob es auch klappt! In den letzten Tagen bekomme ich oft gesagt, dass ich sehr abgenommen hätte. Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass mir das unangenehm ist. Im Gegenteil, ich freue mich riesig darüber! Es ist meine Bestätigung für einen harten Kampf! Für einen Kampf, den ich gerade immer häufiger gewinne, denn das Gewicht sinkt! „Weiter so!“, denke ich mir und bin gespannt was mir der Abend noch bringen wird.