Meine Liebe zu den Pferden.

meine Mutter und ich fahren gleich zusammen zu den Pferden und versorgen diese.

Wir schieben den Mist zusammen und schaffen ihn aus dem Stall, kehren, füllen die Heuraufen mit frischem Heu auf, kontrollieren die Tränken, sammeln Bollen, kehren den Paddock und streuen Stroh ein und wir hören nicht eher auf bevor alles blitzt und blinkt! Zum Schluss bekommt noch jedes Pferd einen Eimer mit entsprechend abgestimmtem Futter.

Diese Arbeiten werden je zwei Mal am Tag fällig – und es bereitet mir jedes Mal große Freude! Am liebsten kehre ich 😉.

Wir gehen dann mit den Pferden spazieren, lassen Sie freilaufen, reiten oder stellen sie zum Spielen auf die Winterkoppel. Am Hof gibt es sogar ein Laufband, das Voni manchmal nutzen darf!

Wir sind seit 21 Jahren in diesem Stall.

Es gibt außerdem eine Ovalbahn, es hat ein Dressurviereck und einen Longierzirkel/ Roundpen. Es gibt sogar ein Solarium. Und einen Deckentrockner. Unser Ausreitgelände ist auch schön.

Es ist immer eine Freude zu den Pferden zu kommen. Trotzdem schaffe ich es manchmal psychisch nicht. Aber es klappt gerade ganz gut und das freut mich!

Seit meinem Sturz (vor etwa 11 Wochen) mit Voni zusammen, war ich letzte Woche das erste Mal wieder Reiten. Das war echt schön!

Ich bin sehr froh, dass es all unseren Tieren gerade so gut geht. Es ist ein ruhiges und entspannendes Gefühl, wenn man zu den Pferden kommt. Ein Gefühl das ich liebe!!

Voni

Voni auf dem Laufband

Heute durfte Voni aufs Laufband. Er hat es wieder super gemacht. Er stand erst das Zweite mal drauf und war sehr souverän. Er ist ohne zu zögern auf die Rampe.

Im Vorfeld war es äußerst schmerzhaft für mich: es hieß, dass die vordere Rampe schwer aufgehe. Darauf war ich eingestellt. Dass diese mir dann aber mit 100 kg Kraft entgegenschießt war so nicht erläutert worden. Die Rampe traf mich so heftig, dass sie mich rückwärts, auf den Boden geworfen hat und ich unter dieser lag. Ich habe an beiden Oberschenkeln heftigste Schwellungen und starke Schmerzen. Am linken Oberschenkel ist der Bluterguss ausgeprägter und der Muskel schmerzt. Durch die Quetschung blutete es auch etwas, so konnte ich leider keinem Tensolvet-Verband anlegen. Jetzt kühle ich die Oberschenkel mit Kühlakkus.

Unser Hund liegt bei mir und ich bin so glücklich, dass ich bei ihr bin. Ich übernachte heute auch bei meinen Eltern.

Mein Bein schmerzt unterdessen immer mehr, aber man kann ja nicht wirklich etwas machen, außer zu kühlen. Ich hoffe es wird nicht noch schmerzhafter.

Nun gilt es dem Bein etwas Ruhe zu gönnen. Meine Mutter sagte noch zu recht, dass kaum sind die Füße wieder belastbar, soetwas kommt.

Ach na ja… ich sage mal so: Unkraut vergeht nicht…

Nimm dich leicht!

Heute war er da: dieser magische Moment.

Ich habe mit einer wunderbaren Freundin heute mit den Pferden gearbeitet und war so stolz auf mich. Es war einfach wunderschön und ich habe gelernt, dass ich mich nicht schämen muss und dass ich nicht für alle Fehler die Verantwortung trage.

Ich weiß, dieser Beitrag wird vielleicht nicht lang, aber ich möchte diesen Augenblick mit euch teilen. Weil er sooo besonders für mich ist…

Und dann ging es besonders weiter, denn ich war wieder daheim und habe mich übergeben, doch ich habe mir direkt verziehen. Ich habe es mir nicht schwer gemacht und mich nicht verurteilt, sondern war einfach gnädig mit mir. Was für eine wundervolle und neue Erfahrung. Ein magischer Moment. Irgendwie.

Auch die Selbstverletzung und die entstandene Entzündung trage ich mir gerade nicht nach. Es ist passiert. Na und? In der Konsequenz kühle ich nun mein Bein und handle damit absolut funktional. Ich kann auch hier stolz auf mich sein.

Meine Freundin und die Pferde haben mich heute 10 cm wachsen lassen. Ich bin so dankbar!

Ich lerne langsam. Aber ich lerne! 🙂

Du kommst hier nicht rein!

Der junge Mann steht jetzt vor meinem Süßigkeitenfach.

Ich hoffe er lässt mich nicht rein! 🛇

#spaßmusssein #eigentlicheineguteidee #dukommsthiernichtrein #fuckeatingdisorder #edfighter #dissociativedisorder #hoffentlichklappts

Was gibt es sonst zu sagen… also ich habe ereignisreiche Tage hinter mir. Ich war viel bei den Pferden, habe mich gewogen (Zunahme) und trotzdem gegessen. Ich habe über einen halben Tag ausgehalten, bis ich schließlich doch eingeknickt bin und noch kotzen musste.

Ich dissoziiere sehr, sehr viel. Es sind weniger die Wechsel der Anteile, die mich belasten, als viel mehr die Leere und krasser innerer Nebel, tief in meinem Kopf. Ich stehe neben mir und werde definitiv von Außen gesteuert. Ich fühle mich nicht in mir drin. Außerdem vergesse ich ständig Dinge und vertausche alles. Mein Zeitgefühl ist weg.

Bei den Pferden aber war es ganz besonders schön. Unsere Osteopathin sagte zu mir „dein Pferd ist sehr glücklich, wenn du in seiner Nähe bist“, das war das schönste Kompliment das ich mir auf Erden nur vorstellen konnte. So eine beeindruckende Frau. Ich bin sehr froh und dankbar, dass ich sie kennenlernen konnte. Und gleich heute bin ich eine große Runde mit meinem Voni durch den Wald geritten – es war ein Traum!

Ihr seht… viel Schwieriges, aber auch vieles, das wunderschön ist. Und somit bin ich eigentlich in erster Linie sehr dankbar. Ich glaube das Leben stellt mir einfach neue Aufgaben!

wenn ich so gar nichts mehr aushalten kann

Ich hatte einen wunderbaren Start in den Tag, bin früh zu den Pferden, war ausreiten mit Handpferd und habe im Anschluss gemistet, mit meinem Opa zusammen. Als ich wieder bei meinem Vater war, haben wir zusammen die Wohnung meiner Eltern geputzt, da meine Mutter heute aus dem Urlaub wieder kommt. Das wird sie freuen.

Jetzt, da ich wieder in der WG bin, weiß ich aber absolut nicht wohin mit mir. Ich hatte 12 verschiedene Bücher in der Hand, die ich hätte lesen können. Keins hielt mich.

Ich habe meinen Laptop 6 x hoch und runter gefahren, weil ich mir immer sagte, dass ich ja etwas schreiben könnte. Aber das hielt ich auch nicht aus.

Ich hatte die Hoffnung, dass das Mittagessen eine Änderung bringt. Hat es aber nicht und das Einzige das bleibt ist, dass ich aushalten muss, dass ich es nicht aushalten kann.

Die Kotzerei hinter mir zu lassen ist wirklich schwer. Sie hat so viel Druck abgebaut und jetzt soll ich ohne sie auskommen? Es zwingt mich ja niemand dazu, aber ich sehe die Notwendigkeit dahinter. Und ich will das zumindest mal ernsthaft versucht haben.

Und so liege ich auf dem Bett, schaffe es doch immerhin diese Zeilen zu schreiben und sage mir, dass es klargeht, wenn ich heute mal keine Lust auf nichts habe. Ich kann einfach meine Basis chillen und ich war heute schon sehr fleißig! Es ist okay, wenn ich nicht klar komme. Ich muss es nur aushalten!

Outpatient – wie ist es eigentlich daheim?

Aktuell komme ich ziemlich gut zurecht. Meine Lieblingsbetreuerin ist im Urlaub für vier Wochen, worunter ich und alle WG-ler irgendwie ziemlich leiden, aber jetzt haben wir schon 2/3 der vier Wochen geschafft, da schaffen wir den Rest auch noch. Meine Strategier dafür? Gefühle wegdrücken. Läuft auch gut.

Ich hatte in der Klinik und in der Fortführung daheim 10 kg zugenommen. Aber seit meinem Juli-Projekt mit meiner besten Freundin habe ich davon jetzt wieder 3,4 kg abgenommen, was ich für knapp 3 Wochen ziemlich gut finde.

Ich gehe, wenn ich aus meiner Lethargie herausfinde, spazieren und mache ab und an Freeletics. Letzteres lasse ich aber ziemlich schleifen. Heute habe ich mich mit meinem Vater zu einem Ausflug verabredet, worauf ich mich schon freue.

Was das Essen angeht kompensiere ich darüber viel. Ich habe jetzt auch wieder ambulante Therapie, wir sehen uns alle zwei Wochen. Das ist super für mich. Auch soll es eine stabilisierende und vorerst keine aufdeckende Therapie werden. Erfreulicher Weise wurde die Langzeittherapie bewilligt.

Es geht mir wirklich ganz gut und ich bin sogar so mutig, dass ich mich morgen mit einer mir bis dato unbekannten Betreuerin treffe. Ich habe auch schlechte Momente. Zum Beispiel brauche ich oft Bedarf und gehe meist gegen 15/ 16 Uhr ins Bett (wirklich!). Aber dafür sind die Morgende gut und ich spare mir so das Abendessen. Natürlich lenkt die Essstörung mal wieder echt gut ab. Aber damit bin ich zufrieden. Und was mein Gesamtempfinden angeht: bin ich glücklich.

Mit meinen Eltern komme ich super aus und manchmal übernachte ich auch dort. Ich bin wieder häufiger im Stall und liebe mein Pferd über alles. Er freut sich immer und wir gehen reiten oder spazieren. Das ist wunderschön.

Ihr seht: es läuft gut für mich und da kann man Tiefschläge und schlechte Tage und Momente auch irgendwie aushalten und überstehen.