Hoch die Hände, Wochenende!

Ich habe heute Tagesurlaub. Gegen halb zehn holt mich mein Vater ab und dann geht es ab nach Hause zu meinen Eltern. Am Abend will meine Schwester zum Essen vorbeikommen und ich schätze, dass sie mich dann zurückfährt.

Meine Mutter will einen Einkaufszettel vorbereiten, den ich dann mit meinem Vater abarbeite. Morgen wollen wir Pizza selbst machen. Ich werde irgendwann am Wochenende auch Voni besuchen und habe sonst noch nichts weiter vor.

Ob ich morgen wieder zu meinen Eltern fahren werde kann ich frei entscheiden, das finde ich gut. So stehen mir alle Wege offen.

Heute wird es schwer mein Schritteziel zu erreichen. Aber dennoch lade ich gerade meine Uhr auf um auf alles vorbereitet zu sein. Gestern war ich über 10 km spazieren. Insgesamt sogar 13, fast 14 km. Das ließ sich sehen.

Auf in den Tag. Auf ins Wochenende. Und wie gesagt: „Hoch die Hände, Wochenende!“

Ein Besuch bei meinem Helden ❤

Ich bin im Tagesurlaub und es geht mir ganz gut. Gerade habe ich meinen Liebsten besucht. Pitschpudelnass war er, aber wir haben trotzdem geknuddelt. Das tat sehr gut. Mich würde man bei dem Wetter ja nicht freiwillig rausbekommen, aber Voni scheint es zu gefallen.

Ich bleibe den Tag über bei meinen Eltern. Bislang läuft alles gut. Ich habe begonnen an meinem Buch zu arbeiten, trinke Kaffee, lasse auf mich wirken, dass ich mich seit 9 Tagen nicht gewogen habe und schreibe einen Brief. Gleich essen wir zu Mittag und ich glaube, dass ich es heute wirklich bis 20 Uhr aushalte.

Zudem habe ich diesmal Bedarf dabei (1mg Tavor Expidet). Ich muss nur nachher sagen um wieviel Uhr ich sie genommen habe. Aber wer weiß, vielleicht brauche ich sie gar nicht.

Man sollte viel häufiger Dinge tun, die man nicht zu können glaubt!

Die Ärztin dachte ich schaffe den Ausgang nicht. Doch dann, spontan und unerwartet, entließ mich die Oberärztin länger als ursprünglich erlaubt und es ist so schön gerade!

Ich war bei Voni, was traumhaft war. Ich habe meine Nase in sein Fell gehalten und seinen zarten Geruch genossen. Wir haben uns gegenseitig gut getan und er hat mir so viel Stärke mitgegeben. Es geht mir um Welten besser.

Ich habe die Pferde heute seit 8 Wochen das erste Mal wieder gesehen. Es war wundervoll. Ich bin der Oberärztin super dankbar!

Und jetzt sitze ich noch im Wohnzimmer bei meinen Eltern, habe einen Brief fertig gestellt an meine Liebste und freue mich, dass wir gleich zurück in die Klinik fahren. Denn jetzt geht mir die Kraft aus. Aber ich habe so viel mehr geschafft, als wir alle glaubten, so dass ich jetzt stolz zurück in mein Doppelzimmer im Klinikum gehe und auf einen ruhigen Abend zu hoffen wage.

Wenn mir jemand vertraut, tut mir das wirklich gut!

Heute durfte ich am Stall das erste Mal die Stute einer Freundin reiten. Sie sucht für die Tage, an denen sie selbst nicht kann, einen Reiter, der ihr ihre Stute mit bewegt. Und dabei dachte sie an mich, auch weil ich selbst leider kein Reitpferd mehr habe, da mein Voni seit bald zwei Jahren doch nunmehr fußkrank ist.

Voni ist fertig angezogen!

Meine Freundin hat mir ihre Stute dann vorgeritten und anschließend durfte ich mich auf sie schwingen. Es hat so unglaublich viel Spaß gemacht!! Auch wenn ich merke, dass ich eingerostet bin nach knapp zwei Jahren Reitpause. Da rutscht die Hand mal zu tief und mal zu hoch und der Schenkel wirkt nicht perfekt ein und ab und an stimmt auch das Zusammenwirken der Hilfen einfach nicht mehr ganz so, wie ich es vorhatte und mal konnte. Aber wir kamen übereinstimmend zu der Meinung, dass ich da schnell wieder reinfinden werde.

Wer rastet, der rostet. Das merke ich jetzt. Und umso größer die Freude, dass ich jetzt wieder loslegen darf und richtig reiten kann!! Ich will mich auch wieder lesender Weise in die Pferdematerie stürzen. Endlich weiter lernen und weiter üben. Das, was ich immer schon tun wollte. Ich bin so voller Elan und so voller Freude, auch wenn mich dieser Tag heute sehr viel Kraft gekostet hat!!!

Meine Freundin und ich haben so viele Gemeinsamkeiten festgestellt heute (wir hatten sehr lange keinen Kontakt mehr) und das tat mir wirklich gut. Ich glaube, dass wir beide große Ziele haben. Ziele die erreichbar sind, wenn wir mutig sind und uns dafür einsetzen. Und wir haben auch Grenzen festgestellt und können heute Dinge benennen, die wir nicht wieder so handhaben würden.

Die Weiden werden grün und grüner!

Schon am Freitag darf ich Princi wieder bewegen und ich freue mich schon jetzt darauf! In der Folge werden wir immer spontan absprechen wann ich sie bewege und wir werden beobachten ob es sich bewährt, wenn ich sie mit reite. Es ist nicht für jedes Pferd gleich einfach sich auf mehrere Reiter zur gleichen Zeit einzustellen, deshalb sind wir beide für alles offen. Ich kenne das von Voni. Ich bin froh um diese Chance!

Es ist so schön zu spüren, dass meine Freundin mir vertraut und sie mir ihr Pferd anvertrauen möchte. Das ist eine große Ehre für mich, weil ich weiß wie viel das für einen als Besitzer bedeuten kann. Umso größer ist meine Freude, dass ich sie reiten darf, auch wenn ich heute sicherlich nicht alles perfekt gemacht habe.

Ich bin zutiefst dankbar für diesen gemeinsamen Abend.

Was für ein schöner Morgen!

Nach einer guten Nacht, fuhr ich in den frühen Morgenstunden zu meinen Eltern und anschließend zum Stalldienst. Ich umarmte mein Pferd, streichelte die anderen und verteilte großzügig ganz viel von meiner Liebe. Und ich bekam so (!) viel Liebe zurück ❤

Dann las ich hier in meinen gefolgten Blogs und entdeckte, dass ich doch tatsächlich in der Auslosung von Julia, von freudenwege gewonnen habe 🍀 ihr könnt euch nicht vorstellen wie groß meine Freude ist: mein erster Gewinn! in 28 Jahren Leben. So toll und so aufregend. Gewonnen habe ich eine selbstgenähte Buchhülle. Ich werde sie euch natürlich zeigen! Danke, liebe Julia!! So sehr 🍀

Danach war ich bei meinem Physiotherapeuten und habe entspannen können, ich habe losgelassen, positive Gedanken in mir kreisen lassen und wirklich einfach einmal richtig entspannt. Bis ich im Anschluss zu meiner Freundin B. fuhr, wo ich gerade Hund, Katze und Haus hüte, bis sie mit ihrem Mann wieder vom Einkaufen zurück ist. Ich fühle mich sehr wohl hier, sitze in der Sonne im Warmen und genieße den Moment und genieße, dass es mir gut geht.

Auch vom Tierarzt kommen erfreuliche Nachrichten: meine Katze ist soweit okay: sie bekommt jetzt ein Medikament fürs Herz, da es leichte Auffälligkeiten gibt, die für ihre Appetitlosigkeit verantwortlich sein könnten. Ansonsten sei sie in Ordnung und die Zähne weitaus besser als befürchtet. Ich bin so froh!

Da ich einen Stalldienst tauschen konnte, muss ich nun erst am Samstag wieder zu meiner Familie. Bis dahin bleibe ich bei meiner Gastfamilie.

Ich habe mir schöne Dinge vorgenommen für die Tage hier:

Ich möchte reflektieren und mich einigen Fragen, an mich selbst, stellen. Kennt ihr die „Regel Nr. 38“ von Gibbs aus Navy CIS? Er hat für alles eine Regel und oft wirken diese etwas eigenwillig, mir gefällt das. „Rule 38“ lautet „my case, my lead“, also frei übersetzt „meine Sache, meine Entscheidung“ und mir gefällt diese Regel sehr gut. Einer sehr guten Freundin schrieb ich in meiner Mail an sie, dass ich gar nicht wisse was meine Regeln sind und sie gab diese Frage wieder an mich zurück „ja, was sind deine Regeln und was ist deine Sache“? Das ist gar kein leichtes Thema, aber ich will mich dem in meinem Arbeits- und Therapietagebuch annehmen. Den Mut aufbringen, um überhaupt erst Regeln für sich selbst zu bilden, sich das Recht herauszunehmen einen Willen zu haben und das Selbstbewusstsein dazu um zu sagen „das geht bei mir“ oder „das geht nicht!“ … das wird eine sehr, sehr spannende Aufgabe.

Vielleicht habt ihr ja weitere Anregungen für mich.

Ich stellte mich neulich der Frage, warum ich immer wieder „daheim“ übernachte, wenn ich es doch nicht müsste und obwohl es mir dabei jedes Mal sehr schlecht ging. Ich stieß auf interessante Ergebnisse. Es lohnt sich einfach, wenn man ganz offen mit sich selbst umgeht. Das kann zwar schmerzhaft sein, aber es kommt fast immer etwas dabei heraus. Ich wachse dabei an mir.

Für heute habe ich mir noch einen Spaziergang vorgenommen. Ich tracke regelmäßig meine Strecke, irgendwie macht mir das Freude. Dann sehe ich, was ich geschafft habe und das wiederum motiviert mich dazu, beim nächsten Mal wieder los zu laufen. Oder manchmal auch die Strecke zu erweitern.

Ich wünsche euch einen schönen, sonnigen Tag.
Alles Liebe – Fräulein Voni ❤

Voni und ich haben Besuch bekommen.

🍀 Heute habe ich Besuch bekommen von einer sehr lieben Freundin und ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter. Wir trafen uns am Stall und besuchten Voni. Ich freute mich sehr darauf und es war wunderschön.

Ich war gleich am Morgen um 9 Uhr am Stall und bin mit Voni eine Runde ausgeritten. Die Wiesenwege waren gut matschig und ich bin deshalb nur im Schritt geblieben. Voni durfte unterwegs noch den ein oder anderen Apfel als Zwischen-Snack einsammeln. Er fand das klasse. Wieder zurück am Stall habe ich gemistet, den Stall innen gefegt, außen den Paddock und das ganze Laub außerhalb des Pferdebereichs weggeschafft. Dann habe ich den Weg zur Miste raus ganz sauber gemacht, noch einen Pfefferminztee getrunken und dann auch schon meinen Besuch begrüßt.

Es war so wunderschön von C. gedrückt zu werden und es war so wunderschön sie wieder zu sehen. Wir waren beide ganz im Glück. Ihre kleine Tochter blühte gegen Ende immer mehr auf, aber auf Voni draufsitzen wollte sie noch nicht. Wir sind gemeinsam mit Voni noch zur Bahn hoch gelaufen.

Es tat gut mit C. zu sprechen. Auch über die schwierige Situation in der ich bin, weil unklar ist wie es weitergeht und weil es mir „hier zuhause“, so furchtbar schwer fällt. Ich bekam dann aber einen ganz schnellen und starken Hochsehzwang. Ich war glaube ich einfach richtig stark überfordert und zu nah an meiner inneren Not dran. Irgendetwas setzte mich unter Druck. Ich hatte davor schon 1/4 Tavor Expidet genommen und nahm dann den Rest noch nach (2,5 mg gesamt). Jetzt habe ich es zumindest wieder zurück geschafft.

Voni wurde somit heute gleich zwei Mal bewegt. Er trägt auch das erste Mal diesen Herbst wieder eine Decke. Es hat mich erstaunt wie gut er damit doch abtrocknet, also ich meine auch diese Grundnässe, die die Isländer gerade fast alle im Fell haben, weil es für den dicken Fellpelz einfach zu lau draußen ist.

Das war im Fazit ein sehr schöner, sehr aufregender, sehr anstrengender aber sehr aktiver Vormittag. Ich habe viel am Stall geschafft, hatte lieben Besuch da. Hatte nach meinem Klinikaufenthalt auch das erste Mal wieder Kontakte zu anderen Einstellern, was mich ganz arg freut.

Jetzt bin ich ziemlich fertig. Ich bin erschöpft und platt. Wärme mich langsam auf, nachdem ich im Stall definitiv nicht warm genug angezogen war.

Erst um 12 Uhr war ich dann wieder auf dem Heimweg.

wir waren alle bei ihr, als sie plötzlich umfiel

Ich habe mir mit diesem Beitrag Zeit gelassen. Es ist immer noch so weit von mir weg. Es ist nicht angekommen, dass unsere Pukra nicht mehr lebt. Es fällt schwer das zu begreifen. Sie war 12 Jahre bei uns.

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Es war ein schöner, schneller Tod. Meine Schwester hatte ihr Möhren und Äpfel mitgebracht und sie durfte noch einmal richtig schlemmen. Wir waren ruhig, wir waren vorbereitet. Meine Großeltern, meine Mutter, meine Schwester und ich.

Unser Tierarzt sagte, dass es etwa eine halbe Minute dauern würde und sie dann umfallen würde und das tat sie, bereits nach wenigen Sekunden. Sie starb würdevoll und schmerzfrei, da sie zuvor schon Schmerzmedikamente bekommen hatte. Sie war schon tot, bevor sie auf dem Boden aufschlug.

Es tut unglaublich weh und ist alles noch so fern, dass ich es nicht begreife. Es kommt nicht bei mir an, nicht in klarer Form.

Nachdem sie tot war, mussten wir ihr noch die Eisen abnehmen, vorgestern wurde sie dann, einen Tag nach ihrem Tod, von einem Transporter abgeholt.

Ich bin sehr geschwächt. Es bringt mich momentan an den Rand des Aushaltbaren. Ich bin einfach schwach und ein wenig gelähmt.

Immer wieder sehe ich, vor meinem inneren Auge, den Moment, in dem unsere wunderbare Stute einfach umgefallen ist. Es ging so schnell. Und auch wenn alles optimal verlief… den tiefen, inneren Schmerz mindert es nicht.

Erst vor wenigen Wochen musste das Pferd einer guten Freundin ebenfalls eingeschläfert werden und meine Freundin schrieb:

„Branda wartet sicherlich auf der immergrünen Wiese auf Pukra und dann können sie gemeinsam, ohne Rehebeschlag, frei von Schmerz, über die Wiese galoppieren! <3“

Ich werde dich nie vergessen Pukra!
Semper Fidelis.

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überdimensionaler Schmerz

Ich sitze stark und leise, verstummt, auf dem Sofa. Ich höre das langsame Tippen meiner Finger auf der Tastatur. Fast lautlos. Den unruhigen, tiefen Atem meiner geliebten Schwester, schlafend. Mein Kopf dröhnt. Alles in ihm ist neblig und dick, so zähflüssig – genau wie mein Denken. Ich will diesen Abend nicht erleben und rase mit Lichtgeschwindigkeit auf das Unumgängliche zu.

Der Schmerz – immer intensiver.

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am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer

Ich stehe auf die Waage und falle offenen Mundes rückwärts wieder von ihr runter. WAS? Ist das euer Ernst? Sofort gehe ich zurück in mein Zimmer und beginne mit Kraftübungen. Denn so, kann ich das nicht stehen lassen.

Mein Mund brennt noch vom gestrigen, häufigen Erbrechen. Die Schleimhäute sind geschwollen und drücken überall, weil sie von der Schwellung so drall sind. Wäre aber gar nicht schlimm, könnte ich damit leben, wenn da nicht… dieses GEWICHT!

Heute wird ein furchtbarer Tag, unser Pferd wird eingeschläfert. Kein Wunder, dass ich jetzt schon wieder wach bin und so ist es, wie in den vergangenen Nächten auch: ich bin getrieben, getrieben von richtig beschissenen Gefühlen und werde dann auch noch von mir selbst auf der Waage enttäuscht. Scheiß Fressanfälle. Ich werde heute wieder hungern! Vielleicht von nun an für immer? Wer weiß das schon.

Und… zwar weiß ich, dass jetzt gerade die „dicke Zeit“ in meinem Zyklus ist und ich für diese Verhältnisse noch wirklich wenig wiege. Aber die absolut reale Zahl, die da jetzt heute steht, treibt mich in den Wahnsinn: Wassereinlagerungen hin und Wassereinlagerungen her.

Ich bin müde. Ich bin unruhig. Ich verstehe die Welt nicht mehr. Will unser Pferd nicht gehen lassen und weiß doch, dass ich es muss. Ich will rennen. Jetzt, auch wenn es dunkel ist. Sage mir: „warte zumindest noch ein paar Stunden“ und lege schon einmal das Pfefferspray bereit. Ich bin außer mir, trotz aller Medikamente die ich geschluckt habe. Müde und so agitiert zur gleichen Zeit. Es ist ein ekliges Gefühl!

Die Kraftübungen gehen weiter. Es ist 00:43 Uhr. Es ist mitten in der Nacht.

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Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer.

Reit-Kurs, das Zusehen: eine Freude

IMG_8838Seit gestern findet ein Reitkurs an unserem Stall statt.

Ich war erst verunsichert und unentschlossen, ob ich hinwollen würde, um zuzuschauen – habe dann jedoch jede Menge Mut zusammengesucht, war dort und ich habe es, entgegen meiner schlimmsten Befürchtung, wunderbar gemeistert und hatte ein schönes, optimistisches und motiviertes Gefühl dabei. Es hat Spaß gemacht!

Ich hatte große Lust auch mitzureiten! Leider geht das ja im Moment nicht, weil mein Pferd schon seit längerer Zeit erkrankt ist. Wir können nur kurze, ruhige Ritte auf weichem Boden absolvieren.

Dennoch gab es einige Punkte, die dazu geführt haben, dass ich auffalle und etwas in Bedrängnis gekommen bin. Da war zum einen die Tatsache ein auffallender Punkt, dass ich bei 29° Celsius, ein langärmliges Sweatshirt trug (wegen der Narben), während alle anderen in kurzer Hose und Top posierten. Das macht mir nichts aus – und ehrlich gesagt war mir immer noch kühl. (Durch die Abnahme friert man einfach stärker), von daher fiel ich zwar auf, aber es war für mich auszuhalten und nicht weiter unangenehm.

VonarneistiUndLaura

Dann kam es noch zu einer Begegnung, bei der ich in die Lage kam, unsicher zu sein was ich sagen möchte und was nicht: die Reitlehrerin fragte, was ich „gerade so mache“ und ich konnte nur antworten „eigentlich nichts, neben dem Stallalltag“ und ich fühlte mich in Bedrängnis und sehr unwohl. Aber durch meine Berentung, die durch meine Erkrankungen notwendig wurde, arbeite ich eben nicht wie ein Otto-Normalbürger. Es ist einfach so und es ist für mich der momentan einzige Weg und auch der richtige Weg. So habe ich die Chance, mich auf meine Gesundung zu konzentrieren. Anders wäre es nicht möglich für mich – und dennoch bleibt dieser kleine Rest an peinlicher Berührtheit zurück und das Gefühl nicht gut genug zu sein. Gerade auch da sie fragte, ob „das Amt“ keine „Bedingungen“ und „Auflagen“ an mich stellen würde. Es verletzte mich etwas, da ich das Gefühl vermittelt bekam keinen Anspruch darauf haben zu sollen, ohne Auflagen. Vielleicht habe ich in dem Moment aber auch zu kompliziert gedacht – ich war innerlich einfach (leider) etwas unvorbereitet.

xD macht aber gar nichts aus, wenn ich es im Rückblick anschaue.

Trotz allem, ich habe das gut für mich gelöst und bin nicht noch einmal in den engen Kontakt getreten, da mir solche Gespräche zwischen Tür und Angel nicht zuträglich sind, nicht gut tun und mir vor allem keinen Spaß machen… und auf einem Reitkurs sollte für mehr als Spaß, natürlich gar kein Platz sein!

Es war schön den Tag im Stall zu verbringen, es war ein bisschen wie in alten Zeiten und ich habe außerdem ein Angebot bekommen ein weiteres Pferd am Stall ausprobieren zu dürfen und es, wenn es passt in der Pferd-Reiter-Kombination, regelmäßig zu reiten. Das wäre eine tolle Sache, da mein eigenes Pferd ja nicht mehr normal belastet werden kann.

Insofern war der gestrige Tag ein wirklicher Gewinn, ein Tag, der mich irgendwie bereichert hat und an dem ich fürs Leben gelernt habe. An dem ich gelernt habe (wie gestern schon erwähnt), mutig zu sein, auch in der Begegnung zu Menschen, mit denen ich einmal Schwierigkeiten verbinden musste.