Seit gestern findet ein Reitkurs an unserem Stall statt.
Ich war erst verunsichert und unentschlossen, ob ich hinwollen würde, um zuzuschauen – habe dann jedoch jede Menge Mut zusammengesucht, war dort und ich habe es, entgegen meiner schlimmsten Befürchtung, wunderbar gemeistert und hatte ein schönes, optimistisches und motiviertes Gefühl dabei. Es hat Spaß gemacht!
Ich hatte große Lust auch mitzureiten! Leider geht das ja im Moment nicht, weil mein Pferd schon seit längerer Zeit erkrankt ist. Wir können nur kurze, ruhige Ritte auf weichem Boden absolvieren.
Dennoch gab es einige Punkte, die dazu geführt haben, dass ich auffalle und etwas in Bedrängnis gekommen bin. Da war zum einen die Tatsache ein auffallender Punkt, dass ich bei 29° Celsius, ein langärmliges Sweatshirt trug (wegen der Narben), während alle anderen in kurzer Hose und Top posierten. Das macht mir nichts aus – und ehrlich gesagt war mir immer noch kühl. (Durch die Abnahme friert man einfach stärker), von daher fiel ich zwar auf, aber es war für mich auszuhalten und nicht weiter unangenehm.
Dann kam es noch zu einer Begegnung, bei der ich in die Lage kam, unsicher zu sein was ich sagen möchte und was nicht: die Reitlehrerin fragte, was ich „gerade so mache“ und ich konnte nur antworten „eigentlich nichts, neben dem Stallalltag“ und ich fühlte mich in Bedrängnis und sehr unwohl. Aber durch meine Berentung, die durch meine Erkrankungen notwendig wurde, arbeite ich eben nicht wie ein Otto-Normalbürger. Es ist einfach so und es ist für mich der momentan einzige Weg und auch der richtige Weg. So habe ich die Chance, mich auf meine Gesundung zu konzentrieren. Anders wäre es nicht möglich für mich – und dennoch bleibt dieser kleine Rest an peinlicher Berührtheit zurück und das Gefühl nicht gut genug zu sein. Gerade auch da sie fragte, ob „das Amt“ keine „Bedingungen“ und „Auflagen“ an mich stellen würde. Es verletzte mich etwas, da ich das Gefühl vermittelt bekam keinen Anspruch darauf haben zu sollen, ohne Auflagen. Vielleicht habe ich in dem Moment aber auch zu kompliziert gedacht – ich war innerlich einfach (leider) etwas unvorbereitet.
xD macht aber gar nichts aus, wenn ich es im Rückblick anschaue.
Trotz allem, ich habe das gut für mich gelöst und bin nicht noch einmal in den engen Kontakt getreten, da mir solche Gespräche zwischen Tür und Angel nicht zuträglich sind, nicht gut tun und mir vor allem keinen Spaß machen… und auf einem Reitkurs sollte für mehr als Spaß, natürlich gar kein Platz sein!
Es war schön den Tag im Stall zu verbringen, es war ein bisschen wie in alten Zeiten und ich habe außerdem ein Angebot bekommen ein weiteres Pferd am Stall ausprobieren zu dürfen und es, wenn es passt in der Pferd-Reiter-Kombination, regelmäßig zu reiten. Das wäre eine tolle Sache, da mein eigenes Pferd ja nicht mehr normal belastet werden kann.
Insofern war der gestrige Tag ein wirklicher Gewinn, ein Tag, der mich irgendwie bereichert hat und an dem ich fürs Leben gelernt habe. An dem ich gelernt habe (wie gestern schon erwähnt), mutig zu sein, auch in der Begegnung zu Menschen, mit denen ich einmal Schwierigkeiten verbinden musste.
Da fällt mir ein Spruch ein : das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde
LikeGefällt 1 Person
Absolut! Ich empfinde das bei jedem Ausritt so 😊
LikeGefällt 1 Person
😊😊😊
LikeLike