Ganz anders. Aber wie?

Und wenn ich dann so da sitze und versuche über mich nachzudenken. Versuche mich zu reflektieren, merke ich, wie weit weg ich von mir selbst bin. Ich sehe mich von außen. Sehe diesen Körper, der meiner sein soll und frage mich nach dem Sinn seiner Existenz. Sicherlich ist er das Körperhaus meiner Anteile, das weiß ich schon. Aber was macht mich aus? Wer ist denn „ich“?!

Ich bin viel traurig in letzter Zeit. Die Anteile wechseln schnell. Häufig. Mal mit einem lauten Rums und mal ganz zart und subtil. Heute empfinde ich unsagbar großen Schmerz. Es fühlt sich an, als würde mir im Innen etwas entrissen und es tut so, so weh – aber ich weiß nicht was es ist, das so schmerzt und pocht. Ich könnte gefühlt einfach losweinen. Aber es geht nicht. Also bleibe ich stumm und starr da sitzen wo ich sitze. Ich fühle mich durcheinander aber Außen ist nur ein kühles, starres Nichts. Ich spüre meine Hände nicht. Aber sie schreiben. Ich fühle mich taub, aber es zerreißt mich beinahe vor Schmerz. Ich kann nicht. Aber ich mache. Ich wär gern Eins. Aber ich bin Viele. Ich wär so gern ganz anders… aber wie?